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KUTTERGARTEN

Unter dem Eindruck der beginnenden Corona-Pandemie werden im Frühjahr 2020 Bars, Kneipen, Clubs und Konzert-Locations komplett geschlossen. Selbstverständlich machen wir auch der Kutter vorerst dicht. Ob er jemals zurückkommen kann ist mehr als fraglich. Wir finden aber: Der Geist des Kutters muss unbedingt weiterleben. Und möchten uns nicht mit dem völligen Stillstand des Kulturbetriebs während Corona abfinden.

 

Als die Stadt Aschaffenburg beschließt den heimischen Gastronomen den Betrieb von sogenannten Pop-up Biergärten zu erlauben, fragen wir vorsichtig an: „Dürfen wir das etwa auch?“ Nach positivem Feedback entsteht innerhalb von wenigen Tagen das Konzept des Kuttergartens – teils Festival-Area mit kreativen Deko-Ideen und jede Menge Live-Musik, teils auflagenkonformer Corona-Biergarten.

Von Ende August bis Mitte Oktober feiern wir dann eine komplett improvisierte und dennoch von unseren zahlreichen Gästen mit unfassbarer Dankbarkeit angenommene erste Kuttergarten-Saison. Er entwickelt sich zum Hoffnungsschimmer in Krisenzeiten, ein essentiell nötiger Treffpunkt für kreativen Austausch und unbeschwerte Stunden während des Pandemie-Sommers 2020.

 

Ganz Aschaffenburg hat geliebt, was die Sweat-Crew im Kuttergarten auf die Beine gestellt hat. Da sich die Situation mit Corona 2021 nicht wirklich entspannt hat, ist deshalb klar, dass wir mit dem Kuttergarten in eine zweite Saison gehen werden. Mit dem enormen Support von mehr als 80 DJs und Liveacts, die allesamt ohne Gage bei uns für Musik sorgen, bespielen wir einen zweiten Kultur-Sommer in Aschaffenburg.

 

Mit an Bord ist 2021 auch das Team vom Hannebambel: Bars und Kneipen sind nach wie vor geschlossen und ein eigener Bambel-Biergarten scheitert am hohen Planungs-Aufwand und einer schwierigen Genehmigungs-Lage. Im Frühjahr 2021 wendet sich das Hannebambel deshalb an uns: Wäre eine Kooperation in dieser Situation nicht sinnvoll? Wir finden: Ja! Und beschließen die Kräfte zu bündeln, um der Hannebambel-Crew die Möglichkeit zu geben, den Sommer über ihren Gästen Drinks in die Hand zu drücken. Das Bambel-Team übernimmt weitgehend den gastronomischen Part im Kuttergarten, sorgt außerdem für die bislang fehlende Essens-Station im Kuttergarten und unterstützt uns dabei, unseren „Festival-Biergarten“ endgültig zum zentralen Anlaufpunkt für Sub- und Alternativ-Kultur in Aschaffenburg zu entwickeln.

 

Nach zwei harten Corona-Jahren können 2022 glücklicherweise zahlreiche Auflagen gelockert werden. Doch bei dieser Gelegenheit werden auch die pandemiebedingte Ausnahme-Regelungen für Kulturschaffende wieder abgeschafft. Für uns bedeutet das: Die Wiese am Mainufer soll nach Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft nicht mehr für einen "Festival-Biergarten" frei gegeben werden.

 

 

Erneut machen wir die Probleme mit Beschwerden und Genehmigungen öffentlich. Und erneut ist sich Aschaffenburg fast komplett einig: Der Kuttergarten muss bleiben! Zahlreiche wütende Emails und öffentliche Aufrufe erreichen Stadt-Verwaltung und -Politik, die lokale Presse berichtet mit großem Interesse. Eine entsprechende Online-Petition zum Erhalt des Kuttergartens wird von fast 4800 Menschen unterzeichnet.

 

Nach wochenlangen Gesprächen und Verhandlungen mit der Stadt und unter dem Eindruck des enormen öffentlichen Drucks zeichnet sich ein Kompromiss ab: Statt einer langen Kuttergarten-Saison werden uns zwei, jeweils 2 tägige Kuttergarten Festivals genehmigt. Außerdem wird die Stadtverwaltung vom Stadtrat beauftragt ein passendes Gelände zu finden, um dem Kuttergarten in den nächsten Jahren eine dauerhafte Heimat zu geben.

 

Nach zahlreichen gemeinsamen Sitzungen von Stadtverwaltung und Verein, etlichen Konzept-Anpassungen und detaillierten Kostenschätzungen von Seiten des Vereins kommt die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass es in ganz Aschaffenburg keine städtische Fläche gäbe, die den Ansprüchen des Kuttergarten-Publikums auf der einen und potentiellen Anwohnern auf der anderen Seite gerecht werden könnte. Die Herstellung eines solchen Geländes am ursprünglich mal von der Stadt dafür vorgeschlagenen Ort wird als zu kostenintensiv abgelehnt. Alle Hoffnungen auf ein von der Stadt gefördertes und bezuschusstes öffentliches Vereinsgelände sind damit vorerst zunichte gemacht.

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